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DRK hilft nach der Flut

Unter dem Motto "Gäu nach Flut" hat der DRK-Ortsverein Eutingen gleich nach der Flutkatastrophe in Ahrweiler Spenden-Aktionen mit Vereinen, Privatpersonen und Gruppen umgesetzt. Die Ehrenamtlichen sind über die Hilfsbereitschaft so begeistert, denn fast 2500 Euro kamen zusammen.

Der Sportverein Eutingen und die Sportfreunde Rohrdorf zögerten keinen Moment, als das Jugendrotkreuz auf die beiden zukam. Mit dem Torwandschießen beim Ortsteilpokalturnier wollte der DRK-Nachwuchs Spenden für die Flutopfer sammeln. 132 Euro kamen dank dem Engagement der Sportvereine, aller Spender, der Jugend und der Gymnastikgruppen zusammen.

 

Eine Eutinger Gruppe wurde auf das Engagement aufmerksam und spendete ebenfalls 200 Euro. Weitere Einzelspenden gingen ein. In der Gemeinde Eutingen hatten sich elf Geschäfte bereiterklärt, Spendenboxen aufzustellen. Einige haben auch Plakate aufgehängt und so konnten Spender unter dem Motto "Gäu hilft nach Flutkatastrophe" Geld überweisen.

 

Durch die gesamte Aktion kam ein stattlicher Betrag von fast 2500 Euro zusammen, wofür das DRK herzlichst dankt.

 

"Das ist unbeschreiblich. Wir sind sprachlos", erklärt Jugendleiterin Meral Celik und dankt im Namen des Teams allen. "Wir haben die Rückmeldung erhalten, dass viele spenden wollen, aber nur für Aufgaben, die der Staat nicht übernehmen kann", so die Jugendleitung. Daher nahmen die Ehrenamtlichen Kontakt zur Kreisbereitschaftsleiterin Gisela Lobmiller auf und erfuhren von den DRK-Einsätzen in Grafschaft im Landkreis Ahrweiler.

 

Zwei Ehrenamtliche des DRK-Ortsvereins Bildechingen und weitere DRK-Mitglieder aus dem ganzen Landkreis waren vor Ort und hatten sowohl beim Versorgungsplatz als auch bei der Notfallseelsorge mitgeholfen. "Wir haben Bilder von fehlenden Haushälften und völlig zerstörten Gebieten gesehen. Dazu die Beschreibungen der Betroffenen", erklärt die Jugendleitung, dass sie Gänsehaut bekommt, allein schon beim Schildern des erzählten.

 

Eine Helferin hat in der Groß-Feldküche geholfen und täglich die Flutopfer verpflegt. "Sie hat uns erzählt, dass es an einem Tag anfing zu regnen. Eine Mutter sei mit ihrem Kind an ihr vorbeigegangen und das Kind habe geweint, weil es Angst vor dem Wasser hatte", beschreibt die Jugendleitung, dass solche tragischen Erlebnisse lange Zeit bräuchten, bis sie einigermaßen aufgearbeitet sind. Die Großküche wurde abgebaut, doch Lebensmittel-Transporteure und Helfer werden weiterhin gebraucht.

 

"Wir haben ganz oft Anfragen wegen Sachspenden bekommen. Wir danken allen, aber aktuell können noch immer keine Sachspenden angenommen werden", erklärt die Jugendleitung und fügt hinzu: "Wer kein Haus mehr hat und nicht weiß, wo er in Zukunft leben soll, der kann auch mit Spielsachen oder Möbeln nichts anfangen."

 

Aus den Fotos der DRK-Kameraden von Bildechingen hat das JRK Eutingen erkannt, dass vor allem Geld gebraucht wird. Nur so kann vor Ort das gekauft werden, was wirklich fehlt. Der direkte Austausch mit dem DRK-Kreisverband Ahrweiler ist weiterhin schwierig, denn die Helfer sind rund um die Uhr im Einsatz.

 

Umso mehr freut sich das DRK, dass nun ein "DRK-Beratungs- und Servicecenter Ahr" für alle Betroffene der Flutkatastrophe eingerichtet wurde. Von hier aus soll ein multiprofessionelles Team regional und mobil die Mitbürger vor Ort in verschiedenen Bereichen unterstützen. In dem Zentrum integriert ist ein Raum für eine Hilfsmittelausgabestelle und einen Waschsalon. Ergänzt wird es in den nächsten Wochen mit einer Café-Ecke zum Austausch der Bürger untereinander und einer Spielecke für Kinder. Zudem wurde online eine Plattform eingerichtet, auf der Menschen ihre Hilfe anbieten können.

 

All diese Angebote möchte das JRK des DRK-OV Eutingen unterstützen und will sich weiterhin für die Flutopfer stark machen. "Wir haben die Rückmeldung von DRK-Kameraden bekommen, dass die Spendengelder ankommen", sagt Meral Celik. Daher werden weiterhin Geld-Spenden gesammelt.

 

Weitere Aktionen sind geplant, denn aus den Berichten der DRK-Kameraden haben die Menschen im Landkreis Ahrweiler nur eine Angst: "Dass sie irgendwann, wenn der Medienrummel nachlässt, vergessen werden."