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EH Kurs mit der Musikkapelle

Katrin Platz und Stefan Platz vom DRK Ortsverein Eutingen zeigten mit Vivian Klink, Jugendleiterin der Musikkapelle Eutingen, wie die neue stabile Seitenlage umgesetzt wird.

Katrin Platz (links) und Stefan Platz (rechts) vom DRK Ortsverein Eutingen zeigten mit Vivian Klink, Jugendleiterin der Musikkapelle Eutingen, wie die neue stabile Seitenlage umgesetzt wird

Eutingen. Die linke Hand von Vivian Klink legt Katrin Platz nach oben, die rechte mit der Außenfläche an die linke Backe, dann zieht sie die rechte Hüfte zu sich. Bei der Erste-Hilfe-Auffrischung lernte die Musikkapelle Eutingen, welche Maßnahmen bei Zeltlager-Unfällen vorgenommen werden. Katrin Platz und Stefan Platz vom DRK Ortsverein (OV) Eutingen zeigten die wichtigsten Handgriffe und beantworteten Fragen.

"Welche Nummer wähle ich jetzt: Die 112 oder die 19222?", wollte Florian Weingärtner, einer der Vorsitzenden der Musikkapelle Eutingen wissen. Stefan Platz empfahl ihm die "112", da diese ohne Vorwahl funktioniere. Dass "Wo?" beim Notruf ist eine der wichtigsten Fragen und sollte zuerst beantwortet werden, erläutert Katrin Platz die fünf W-Fragen.

Wenn die Musiker mit ihrem Nachwuchs wieder auf einer Wiese zelten, sollten die Betreuer einen Blick in deren Unterlagen werfen. Jedes Kind sollte seine Versicherungskarte, den Impfausweis und einen Allergiepass dabei haben. Wenn jemand eine Allergie hat, sollte das Kind seine Medizin mitbringen. "Niemals fremde Medizin geben", unterstrichen die beiden Mitglieder des DRK Ortsvereins Eutingen. Sie gaben theoretische Tipps und setzten diese in die Praxis um. Wie die neue stabile Seitenlage aussieht, zeigte Katrin Platz anhand von Vivian Klink. Erst wenn die Person bewusstlos ist, aber noch atmet, werden Maßnahmen eingeleitet. "Schaut immer in den Rachenraum", hielt Katrin Platz ihren Daumen in Richtung Kiefergelenk, um Verletzungen ihrer Finger vorzubeugen. Sollte die bewusstlose Person erbrochen haben, muss der Kopf gewendet werden, um Versticken zu verhindern.

Neben großen Verletzungen wurden aber auch Zeltlagerübliche besprochen. Bei einem Bienenstich, einem Sonnenbrand oder kleinen Verbrennungen ohne Blasen sollte beispielsweise sofort gekühlt werden. "Sehr kaltes Wasser ist zwar schmerzlindernd, aber der Schmerz kommt zurück. Der Patient kühlt dann ganz schnell aus", erklärte Stefan Platz, Bereitschaftleiter des DRK OV Eutingen. Er empfahl mindestens 20 Grad warmes Wasser. Wenn sich nach einer Verbrennung Blasen bilden, sollten diese mit einem sterilen Tuch abgedeckt werden, damit kein Schmutz in die Wunde kommt. Bei Verbrennungen und Verbrühungen sollte Kleidung gleich entfernt werden. Hat sie sich bereits in die Wunde gebrannt, darf sie nicht rausgerissen oder abgezogen werden.

Die beiden Helfer-Vor-Ort zeigten zudem, wie Verbände richtig angelegt werden. Vor allem beim Kopfverband schauten die Musiker gespannt zu. Zuerst verband Stefan Platz den Kopf seiner Schwester und fuhr dann mit der Mullbinde in den Halsbereich. "So fixiert man ihn", beschrieb Stefan Platz das richtige Vorgehen. Wenn keine Mullbinde zur Hand ist, zeigten die beiden, wie ein Dreieckstuch verwendet wird. Mit wenigen Kniffen bedeckte es den Kopf. Bei Schlüsselbein-Problemen oder Armbruch kann das Dreieckstuch ebenso in einer Schlinge um den Hals die Verletzung fixieren. "Wenn in einer Wunde beispielsweise eine Scherbe oder ein anderer Gegenstand steckt, dann bloß nicht herausziehen", zeigten die beiden, dass dabei Arterien oder Gefäße verletzt werden könnten. Eher sollten Gegenstände wie zwei Verbandspäckchen rechts und links der Wunde mit einer Mullbinde fixiert werden, um die Blutung zu stillen.

Fragen hatten die Musiker zu Zeckenbissen, die nicht verharmlost werden sollten. "Bitte nur mit einer Zeckenzange entfernen und wenn das nicht geht, dann einen Arzt aufsuchen", unterstrichen die beiden. Sollte die Nase bluten, bloß nicht den Kopf in den Nacken, sondern nach vorne und ausbluten lassen. Hört es nicht mehr auf, sollte ebenfalls der Notruf abgesetzt werden. "Das ist super. Da fühlt man sich einfach viel sicherer", bedankten sich die Musiker über die Auffrischung, die ihnen beim kommenden Sommerzeltlager mit ihrer Jugend weiterhelfen sollte.