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Am 10. Mai ist Schlaganfall-Tag

Vor dem 10. Mai, dem Tag gegen den Schlaganfall, informierte sich das Jugendrotkreuz (JRK) Eutingen über das Thema Schlaganfall bei Kindern und die Aufgaben von Schlaganfall-Kinderlotsen. Ergotherapeutin Franziska Schroll und Diplom-Sozialpädagoge Maik Hohmann wirken als Schlaganfall-Kinderlotsen und berichteten den Jugendlichen und Betreuern von ihrem Alltag.

Die beiden nannten die Definition des Schlaganfalls, bei dem es sich um eine Verstopfung der Arterien im Gehirn handelt. Getreu dem Motto "Time Is Brain" lernten die Jugendrotkreuzler, dass die Zeit eine sehr wichtige Rolle spielt. Schlaganfälle im Kindes- und Jugendalter werden oft unterschätzt oder nicht erkannt, berichtete Franziska Schroll, Schlaganfall- Kinderlotsin für Süd- und Mitteldeutschland. Daher freuten sich die beiden Referenten, dass potenzielle Sanitäter dem Online-Austausch folgten.

 

Die 13- bis 17-Jährigen erhielten einen Einblick in die Zahlenwelt, wobei die Referenten sich große Mühen gemacht hatten. Gezielt gingen sie auf Fragen des JRK ein. Während bei Erwachsenen innerhalb von 90 Minuten ein Schlaganfall diagnostiziert werde, stehe die Diagnose bei Kindern im Durchschnitt erst nach 23 Stunden. Hinweise wie Sehstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Krampanfälle können auf einen Schlaganfall hinweisen.

 

Um schnell handeln zu können, lernten die JRK-Mitglieder die "BE FAST"-Regel. Das "B" stehe für "Balance", weshalb auf Gleichgewichtsstörungen zu achten ist. Mit "E" wie "Eyes" ist die Reaktion und das Verhalten der Augen gemeint. Manche Schlaganfall-Patienten könnten einem Finger nicht folgen, andere würden Doppelbilder sehen. Da manchmal Gesichtshälften gelähmt sind, prägten sich die JRKler das "F" für "FACE" ein. Das "A" wie "Arms" steht für die Beweglichkeit der Arme. Die Person wird gebeten, die Arme auszustrecken und die Hände zu drehen. Die Sprache kann betroffen werden, worauf das "S" hinweist. Wenn also die Ausdrucksweise nicht deutlich ist, kann dies auf einen Schlaganfall hinweisen. Sollte das der Fall sein gilt, "T" wie "Time", also schnell zu handeln.

 

Mit Erfahrungsberichten zum dreijährigen Timi und weiteren Kindern verdeutlichten die beiden Lotsen, dass Kinder nach einem Schlaganfall auch weitere Krankheiten wie Epilepsie bekommen können. Die JRKler wollten wissen, ob diese in der aktuellen Corona-Zeit besonders gefährdet sind. Franziska Schroll erklärte, dass die Kinder ihr Umfeld besonders abgeschottet werden sollten.

 

Maik Hohmann nannte Kinder mit Familien, die sogar den REHA-Aufenthalt aufgrund der Gefährdung abbrechen mussten. Die Jugendlichen erhielten von den beiden Referenten Einblicke in Alltags-Aufgaben, Abläufe und erfuhren mehr zu den geplanten Vorhaben. Viel Zeit nahmen sich die beiden Referenten, wofür das Jugendrotkreuz herzlichst dankt und weiterhin viel Erfolg für die wertvolle Arbeit wünscht.